Heiliger Johannes von Ávila

Gedenktag am 10. Mai

 

 

Lebenslauf

Johannes von Ávila, der auch als Apostel von Andalusien verehrt wird, wurde 1499 in Almodóvar del Campo (Ciudad Real) geboren und starb am 10. Mai 1569 in Montilla (Cordoba). 1894 wurde er von Papst Leo XIII. seliggesprochen und von Paul VI. 1970 heiliggesprochen.  Am 7. Oktober 2012 wurde der hl. Johannes von Ávila von Papst Benedikt XVI. zum Kirchenlehrer erhoben. Von den gut 250 Briefen, die von ihm erhalten sind, sind drei an unseren Ordensstifter gerichtet.

 

In der Beschreibung des ersten Biographen unseres Heiligen, Francisco de Castro, erscheint Johannes von Ávila als ”hervorragender Mann, ein Lehrer der Theologie, ein Licht und Glanz der Heiligkeit, der Klugheit und der Wissenschaft für alle seine Zeitgenossen. Er war ein Mann, durch dessen gutes Beispiel und heilige Gelehrsamkeit unser Herr in ganz Spanien großen Segen bei allen Volksschichten unter den Seelen stiftete... Und da seine Predigten so gut und so berühmt waren, folgte ihm auch an jenem Tag aus gutem Grund eine große Schar von Gläubigen. Und in dieser Schar, die ihm lauschen wollte, befand sich auch Johannes von Gott” (Kapitel VII).

 

Hl. Johannes von Ávila

 

 

Bekehrung des heiligen Johannes von Gott

Das Leben des heiligen Johannes von Ávila und unseres Ordensgründers sind eng miteinander verbunden. Insbesondere in der Bekehrungsgeschichte des heiligen Johannes von Gott spielte Johannes von Ávila eine entscheidende Rolle. Es waren nämlich die Worte einer seiner berühmten Predigten, die er in Granada in der Kartause der Märtyrer, gegenüber der Alhambra, hielt, welche bei Johannes von Gott eine derart tiefe innere Krise auslösten, dass er “völlig außer sich, Gott mit lauter Stimme um Erbarmen bat. Sodann warf er sich in Verachtung seiner selbst – so wie einer, der nun wirklich das schätzte, was geschätzt werden muss – wild zu Boden, schlug den Kopf gegen die Wand, riss sich die Barthaare und die Augenbrauen aus und tat noch manches, was leicht bei allen den Verdacht erwecken konnte, dass er den Verstand verloren habe” (Castro Kapitel VII).

 

Von Mitleid erfasst, brachten darauf einige hochgestellte Personen Johannes von Gott in die Wohnung von Johannes von Ávila, der ihn von nun an als Seelenführer begleitete. Er war für ihn Beichtvater, Beschützer und Wegbegleiter, kurz wie ein Vater. Auch als Johannes von Gott als verrückt betrachtet wurde und man ihn ins Königliche Hospital von Granada brachte, blieb Johannes von Ávila an seiner Seite, indem er einen seiner Schüler zu ihm sandte, um ihm seine Nähe zu demonstrieren. Und nach seiner Entlassung half er ihm, die Aufgabe zu finden, für die ihn Gott auserwählt hatte.

 

Nach seiner Entlassung besuchte Johannes von Gott auf der Rückkehr von der Pilgerreise, die er zu Fuß zum Heiligtum der Jungfrau von Guadalupe in Estremadura unternommen hatte, den heiligen Johannes von Ávila in Baeza, wo dieser eine Schule gegründet hatte, welche 1542 zur Universität erhoben wurde. Er informierte ihn über seine Pilgerreise und bat ihn um Rat hinsichtlich seiner neuen Pläne. Johannes von Ávila empfing ihn voll Freude und empfahl ihm als künftigen Beichtvater und Seelenführer Pater Portillo.

 

Zugleich versicherte er ihm, dass er ihm weiterhin mit Rat und Tat helfen würde, wie die drei Briefe, die er an unseren Heiligen schrieb, beweisen. 1531 wurde Johannes von Ávila zu Unrecht als Häretiker verurteilt und ins Gefängnis gesperrt, wo er die wichtigsten Werke seiner geistlichen Lehre schrieb, allen voran das weltbekannte Audi Filia. 1533 wurde er wieder freigesprochen.

 

Blick auf die mittelalterliche Stadt Ávila

 

 

Unterstützer unseres Ordensstifters

Als wichtiger Helfer erwies sich Johannes von Ávila auch in materieller Hinsicht. Als Johannes von Gott für seine Kranken und Armen ein größeres Haus in Granada suchte, warf Johannes von Ávila mutig sein Prestige in die Waagschale, indem er in seinen Predigten die Bevölkerung aufrief, das Werk unseres Ordensgründers nach Kräften mit Almosen zu unterstützen.

 

Prophetisch sind bis heute die Worte geblieben, mit denen er Johannes von Gott in Baeza verabschiedete: “ Bruder Johannes, kehrt nach Granada zurück, wo ihr vom Herrn gerufen wurdet. Er, der eure Absicht und euer Verlangen kennt, wird euch den Weg zeigen, auf dem ihr ihm dienen sollt. Haltet ihn bei allem, was ihr tut, stets vor Augen und bedenkt, dass er auf euch blickt, und handelt stets wie in der Gegenwart eines so großen Herrn” (Castro Kapitel XI).

 

Diese Worte fühlt die Familie des heiligen Johannes von Gott heute an sich selbst gerichtet. Diesen Worten will sie treu bleiben.

Österreichische Ordensprovinz des Hospitalordens des heiligen Johannes von Gott
Taborstraße 16
1020 Wien
365 Zeugnisse
Der gelebten Gastfreundschaft

ÖSTERREICHISCHE ORDENSPROVINZ

des Hospitalordens des
heiligen Johannes von Gott

"Barmherzige Brüder"

Taborstraße 16

1020 Wien

 

Tel.: 0043 1 21121 1100

Fax: 0043 1 21121 1120

Darstellung: